AUS KARTENSET


Directions /Anweisungen sind Werkzeuge der Alexander- Technik, die die Aufmerksamkeit und ihre Verteilung in uns- erem Bewusstsein beeinflussen. Sowohl unser Körperbe- wusstsein als auch unser geistiges Bewusstsein werden dadurch in die Lage versetzt sich auszuweiten. So können Störungen und Polarisierungen in unseren muskulären, emotionalen, geistigen Strukturen und in unserer Körper- stellung ausgeglichen werden. Diese Anweisungen geben uns mehr Freiheit und Abstimmungs-möglichkeiten mit uns- erer körpereigenen Intelligenz.


Ich unterscheide hier zwischen den Direktions für die Be- wusstseinsfunktionen ( 1.-5.) und den Anweisungen für die Aufmerksamkeit hilfreicher Phänomene für das Körperbe- wusstsein (A-E)


DIRECTIONS / ANWEISUNGEN DER ALEXANDER-TECHNIK


1. STOP Um Neues zuzulassen es wichtig mit dem Alten aufzuhören. Dazu brauchen wir die entschiedene Bereit- schaft des Ausstiegs aus den gerade aktiven psycho-physi- schen Mustern. Das Motto zu dieser Anweisung ist “Eine der besten Haltungen ist die Raushaltung.”


2. UNS SPÜREN Unsere sensorische Aufmerksamkeit gezielt zu erhöhen ist eine Form der Ablenkung von unserer gegenwärtigen Bewusstseinskonfiguration. Sie hilft uns, mit dem Hier und Jetzt in Kontakt kommen. Alle Informationen aus den jeweiligen Bereichen, die für unsere gegenwärtigen Pläne hilfreich sind können zu Rate gezogen werden. Diese Anweisung wird für alle Directions der 2. Gruppe angewen- det. Sie ist auch Basis der Kartensets des Körperbewusst- seins


3. IN RUHE- / SITZEN LASSEN lässt uns den Kontakt mit dem Lebensfluss und dem Schwerkraftfeld bewusst machen. Uns und Teile unserer Selbst in Ruhe oder sitzen zu lassen ist einer der radikalsten Schlüssel zur Selbstaktu- alisierung, Selbstregulation und Selbstorganisation. Alles was wir durch unser In-Ruhe-lassen oder Sitzen-lassen frei- geben, erhält die Möglichkeit, unser Wissen + Erleben durch seine eigenen Anregungen und Vorschläge zu erweitern.


4. UNTERSTÜTZUNG EMPFANGEN ist dort möglich, wo wir Kontakt angeboten bekommen, sei es von Außen oder da, wo ein Körperbereich den anderen von unten berührt. Es erlaubt uns, die Dynamik der Körperstellung und ihr Potential voll auszuschöpfen.


5. FREI DENKEN ermöglicht, daß ein offener, elastischer- er und freier Erlebniszustand in große und kleine Bereiche, Zusammenhänge und Strukturen hinein eingeladen wird, ohne, daß diese Freiheit durch unser Tun und die mit ihm verbundenen Muster erkämpft werden muss.


A. HAUT Den Kontakt zur Selbstwahrnehmung in unserem größten Sinnesorgan herzustellen und zu vertiefen verhilft uns zu wachen Reflexen und zu einer konstanten Optimier- ung und Anpassung unserer Körperstellung und Bewegung an die gegenwärtigen Umstände. Die Offenheit für sensor- ische Eindrücke erhöht unsere Orientierungs- und Leistungsfähigkeit sowie die geistige Offenheit.


B. KNOCHEN versorgen uns mit innerer Tragkraft (Unter- stüt-zung) und geben Halt, der nicht durch uns gemacht sein muss. Ohne dass sie stark mit Sinneszellen bestückt sind, stimuliert die Suche nach ihnen die Selbstorganisation unserer Körperstellung auf tiefster Ebene. Die Kraft, Energie und Schwingung, die in ihnen gespeichert sind, helfen uns, stärkste Bewegungen aus der Tiefe des Seins heraus geschehen zu lassen.


C. GELENKE verschaffen unseren Körperregionen, Glied- maßen und Bewegungen Spielraum und Freiheit. In diesem Zustand bieten sie Bewegungsbereitschaft, was gleichbe- deutend mit der Fähigkeit ist, ungehindert zwischen Stabili- sierung und Destabilisierung zu wechseln zu können.


D. BODEN Alle Spannung in unserem System beruht auf mangelnder Erfahrung von Sicherheit und Vertrauen. Ähn- lich dem Gewahrsein der Solidität der Knochen liefert uns besonders die Wahrnehmung des Bodens die mit besten Argumente, übermäßige Verkürzungen aufzugeben. Die Erfahrung, getragen oder gestützt zu sein, enthält lebens- notwendige Informationen zur Entwicklung unserer Kraft und Befreiung unseres Selbst.


E. RAUM Luft und Raum sind die mit am wenigsten Dichte ausgestatteten Aspekte unseres Erfahrungsraums. Unserer sensorische Aufmerksamkeit der stofflichen Dichte zu ent- ziehen verfeinert sie und erlaubt uns, die gewohnte Art uns- erer Selbstwahrnehmung los- beziehungsweise inspirieren zu lassen. Raumwahrnehmung ermöglicht es uns, in unsere vollständige Größe, Präsenz und Ausdehnung zu kommen und uns vom Raum eingeladen zu fühlen. Dort, wo die Selbstwahrnehmung am meisten gestört ist, ist auch die Selbstausdehnung am meisten gestört und durch die Ver- besserung der Raumwahrnehmung wird die Selbstbe- freiung unterstützt.